Wie stellst du dein Tier vor?

Heute möchte ich dir gerne von etwas erzählen, auf das mich meine zwei Mädchen letztens deutlich hingewiesen haben.

Maja und Ida sind beide als erwachsene Hunde mit ca. 3 Jahren in unsere Familie gekommen und haben somit ihre Vergangenheit. Und beide haben mir mitgeteilt, wie wenig sie es schätzen, wenn ich sie bei ihrer Vorstellung über diese Vergangenheit definiere. Deshalb erwähne ich ihre hier jetzt auch nicht. 😉 Aber du weißt glaub ich, was sie meinen. Das ist xy, sie ist aus Rumänien, hat da auf der Straße gelebt. Oder ähnliches.

Das wäre doch gar nicht mehr wichtig und das wäre auch gar nicht, was sie ausmachen würde! Und jedes Mal, wenn wir unsere Tiere so vorstellen, dann aktivieren wir auch wieder ihre Vergangenheit, ein wenig reduzieren wir sie auf das, was sie früher erlebt haben, sagen sie. Es würde völlig reichen zu sagen, das sind Ida und Maja, sie sind mit 3 Jahren zu uns gekommen. Das sei alles, was wichtig sei.

Da habe ich mich schon ertappt gefühlt, aber sie haben ja völlig recht. In fast allen Fällen ist es für das weitere Gespräch über sie auch gar kein Beitrag, dass das Gegenüber weiß, was sie vorher erlebt haben.

Es gibt da noch einen anderen Aspekt, den mir die Tiere in den Kommunikationen immer mal wieder sagen. Wir begrenzen sie damit in ihrer Entwicklung! „Ja, sie ist ein Angsthund, weil sie ja auch nichts kennt…“ Wenn wir das immer wieder sagen und denken, dann halten wir unser Tier tatsächlich in dieser Angst fest. Wir eröffnen damit keinen Raum dafür, dass sich das ändern kann. Wenn wir immer wiederholen, welche Probleme sie aus ihrer Vergangenheit mitgebracht hat, dann zementieren wir diese Probleme quasi. Unser Tier bleibt dann das Problemtier.

Stattdessen wünschen sich unsere Tiere, dass wir das Positive herausstellen, was sie schon gemeistert haben. Ja, sie hat manchmal Ängste, aber sie ist mittlerweile schon so mutig in diesen und jenen Situationen. Das bestärkt das Tier und damit wechseln wir auch unsere eigene Perspektive und sehen die Fortschritte. Wieviel schöner ist es doch, wenn wir stolz von unserem Tier berichten, als wenn wir den Fokus auf seinen Schwächen haben.

Schau vielleicht auch mal bei dir selbst, was du bei anderen über dein Tier erzählst. Oftmals machen wir das ja ganz unbewusst und auch ohne jede böse Absicht. Und doch hat es eine Wirkung. Auf dich und dein Tier.

Licht und Liebe für dich und deine Tiere

Tanja