Im letzten Artikel ging es darum, dass wir unseren Tieren erklären, was in ihrem Leben geschieht, damit sie es verstehen können. Dieses Mal geht es darum, dass wir verstehen, was in unseren Tieren vorgeht.
Denn nur wenn wir die Gründe für ihr Verhalten kennen, können wir ihnen bestmöglich helfen und beistehen. Und manches Mal hilft auch schon das darüber reden dabei, dass unser Tier sich einer Situation anders stellen kann. Denn es weiß, dass wir verstehen, warum es so handelt und es nicht verurteilen.
 
Ich möchte auch gerne von einem Pferd erzählen, das in seiner Vergangenheit einige traumatische und unschöne Erlebnisse gehabt hat. Obwohl sein Leben nun ganz anders ist, gibt es Situationen, in denen er daran erinnert wird. Wie er mit uns geteilt hat, lösen diese Trigger auch körperliche Symptome aus, die er nicht unterdrücken kann. Einiges von diesem Schmerz, habe ich während unserer Sitzung energetisch aufgelöst. Aber es wird sicher trotzdem nochmal etwas hochkommen. Es hat ihm geholfen, darüber zu reden und es hat ihn so erleichtert, dass sein Mensch verstanden hat, warum das passiert und wie er sich dann fühlt. So konnten wir gemeinsam überlegen, was ihm in diesen Situationen helfen würde, was er sich wünscht, damit er wieder in Balance kommt.
 
Bisher hat er von Anderen erlebt, dass sie ihn für sein Verhalten verurteilt, ihn geschimpft haben und etwas von ihm verlangt haben, was er eben in diesen Momenten nicht leisten kann. So funktioniert es aber nun mal nicht. Weder bei unseren Tieren, noch bei uns Menschen. Auch wenn wir uns gern auf eine bestimmte Art und Weise verhalten möchten, können wir es eben manchmal nicht. Dann können wir nur überlegen, was denn in diesen Situationen noch möglich ist, wie etwas leichter fallen kann und was wir an Unterstützung brauchen.
 
Und genau das haben wir in diesem Fall getan. Und einen Tag später konnte das Pferd schon mit einer dieser Situationen viel besser umgehen und war auch entspannter als sonst. Denn es wusste, dass sein Mensch ihn versteht. Es wusste, dass er sich auf seinen Menschen verlassen kann, dass er ihm helfen wird. Und allein das hat einiges an Druck rausgenommen. Bei Beiden. Denn auch wir sind angespannt, wenn wir nicht wissen, was in manchen Momenten in unserem Tier vor sich geht und was wir tun können, um ihm beizustehen.
 
Kommunikation und Verständnis beruht immer auf Gegenseitigkeit. Wir helfen unserem Tier zu verstehen, warum etwas geschieht, was wir uns wünschen und erklären ihm die Gründe. Und genauso ist es wichtig, dass wir verstehen, wie unser Tier etwas wahrnimmt, wie eine Situation aus seiner Sicht ist. Erst wenn wir jeder die Perspektive des Anderen kennen, können wir gemeinsam nach Lösungen suchen und Entscheidungen zum Wohle aller treffen.

Licht & Liebe für dich und deine Tiere
Tanja