Dieses Mal möchte ich gerne ein Erlebnis aus unserem Urlaub mit dir teilen, dass uns alle sehr berührt und geheilt hat.
 
An den Garten unseres Ferienhauses grenzt eine Wiese, auf der, wenn wir Glück haben, Schafe weiden. Letztes Jahr waren sie für eine Woche da und Maja war ganz interessiert und es gab ein gegenseitiges Beschnüffeln am Zaun. Dieses Jahr waren ausschließlich Mutterschafe mit ihren Lämmern dort und Maja wollte plötzlich nur noch ungern in den Garten gehen. Sie wirkte sogar fast ängstlich. Ich habe mich natürlich gleich mit ihr verbunden und sie hat mir dieses Gefühl der Ängstlichkeit und Unsicherheit vor den Schafen übermittelt. Also habe ich ihr erklärt, dass die Schafe durch einen Zaun von ihr getrennt sind und sie nicht erreichen können. Und dass auch Mutterschafe eher mit ihren Lämmern die Flucht vor Hunden antreten als dass sie sie beschützen, in dem sie nach vorne gehen. Dadurch ist es ein wenig besser geworden, aber ich merkte, dass sie immer noch ungern Unwohlsein draußen hatte.
 
Also habe ich mich mit viel Zeit und Ruhe mit ihr „zusammengesetzt“ und mit ihr gemeinsam ergründet, was denn das Problem ist. Ich bat sie mir zu zeigen, was sie draußen fühlt, was sie von den Schafen empfängt. Und plötzlich hatte ich den Gedanken im Kopf, dass es mit der Trennung der Lämmer von ihren Müttern zusammenhängt, so wie auch sie zu früh von ihrer Mutter getrennt wurde. Damit ich sicher war, dass ich es nicht in meinem Kopf konstruiert habe, bat ich sie um weitere Sinneseindrücke. Und ich spürte Traurigkeit und einen starken Druck auf dem Herzen. Es kam viel Trauer hoch, von ihrer Mutter, die wusste, dass ihre Welpen ihr früh entrissen würden, von ihr selbst, weil sie sehr früh von ihrer Familie wegmusste. Und auch weil ihre Mutter ihr dadurch nicht so viel Liebe gegeben hat, weil sie es nicht konnte, denn sonst würde es noch mehr schmerzen, ihre Kinder zu verlieren.
Ich hab dann mit ihr diesen Schmerz zugelassen, wir haben die Traurigkeit zugelassen und ich habe ihr heilende und tröstende Energien geschickt.
Im Laufe des Tages war sie nochmal in einer melancholischen Stimmung und ich hab ihr versichert, dass es in Ordnung ist, traurig zu sein und dass es auch heilt, wenn man sich die Vergangenheit nochmal anschaut, die Gefühle zulässt und sie dann loslassen kann.
Jetzt verstand ich, dass es nicht die Angst vor den Schafen selbst war, sondern die Angst vor den Gefühlen, die sie von den Schafen aufnahm und die ihren eigenen so ähnlich waren.
 
Ich habe mich dann auch mit den Schafen verbunden. Ich erfasste sie zunächst als Kollektiv und drückte meine Bewunderung und Verbundenheit mit ihnen aus. Nachdem wir eine Weile Energien ausgetauscht hatten, kam auch ein Schaf auf mich zu. Ich zeigte ihr, wie glücklich ich war, dass sie direkt vor uns weideten und wir sie und ihre Kinder sehen und beobachten konnten. Und dann fragte ich sie sanft, wie es ihr geht, wenn sie weiß, dass ihre Lämmer ihr weggenommen werden. Es macht sie auch traurig. Vor allem, weil es ohne Respekt geschieht, weil wir die Koexistenz von Mensch und Tier nicht mehr leben und sie nicht respektieren. Trotz des Schmerzes konnte ich auch viel Liebe, Sanftheit und Gemeinschaft spüren. Ich habe dann auch für sie um Heilung gebeten und war eine Zeit lang mit ihr verbunden.
 
Ich versuchte dann auch zaghaft mit Ida über dieses Thema zu sprechen. Denn sie war eine dieser Hundemamas, die sich viel zu früh von ihren Welpen verabschieden musste. Sie hat nicht viele Emotionen oder Erinnerungen an diese Zeit geteilt. Aber sie hat mich wissen lassen, dass sie sich bewusst entschieden hat, das nicht mehr zu wollen und deshalb auch nicht mehr aufgenommen hat. Und aus diesem Grund wurde sie dann auch aussortiert und durfte zu uns kommen.  Ich habe ihr von Majas Gefühlen erzählt und von dem, was ich mit den Schafen geteilt habe. Das hat sie sehr berührt und wir konnte dann auch einiges von ihrem Schmerz auflösen.
 
Ich bin dankbar und tief berührt von dieser Kommunikation und den Erkenntnissen, die die Mutterschafe mit ihren Lämmern uns allen gebracht haben!
Heilung für Maja, die die Erfahrung gemacht hat, ihre Mutter mit 6 Wochen verlassen zu müssen und für Ida, die Welpen gebären musste, die ihr dann weggenommen wurden.
Nach unserem Gespräch war Maja wieder so gern im Garten wie im vorherigen Jahr, hat es genossen zu schnüffeln und im Gras zu liegen. Auch zu Ida ist das Verhältnis nochmal inniger geworden, dadurch dass beide den Schmerz der anderen sehen und aus ihrer Perspektive verstehen konnten.
 
Licht & Liebe für dich und deine Tiere
Tanja
 
P.S.: Ich habe natürlich Maja und Ida um Erlaubnis gefragt, ob ich dieses persönliche Thema mit dir teilen darf.