Vor zwei Wochen hatte ich ein besonders berührendes Gespräch mit einer Kundin. Ihre Hündin neigt bei Spaziergängen dazu, plötzlich ihre eigenen Wege zu gehen – wortwörtlich. Die Halterin war darüber oft verunsichert: Warum macht sie das? Hat sie kein Interesse an mir? Wieso kommt sie nicht zurück, wenn ich rufe?

In der Tierkommunikation zeigte sich ein sehr klarer und weiser Impuls:
„Ich möchte etwas mit dir gemeinsam tun. Wenn du nicht bei mir bist, kann ich genauso gut allein losziehen.“

Was für eine ehrliche und zugleich liebevolle Botschaft.
Denn was die Hündin sich wünscht, ist keine Kontrolle. Kein ständiges „Bei Fuß“ oder Gehorchen um des Gehorchens willen.
Was sie sich wünscht, ist Verbindung. Gemeinsames Erleben. Präsenz.

Und da dürfen wir uns alle ehrlich fragen:
Sind wir wirklich da, wenn wir mit unserem Tier unterwegs sind?

Oft laufen wir nebeneinander her – körperlich zwar in einem Raum, aber geistig ganz woanders.
Unsere Gedanken hängen bei der Arbeit, bei der Einkaufsliste, bei einem Gespräch von gestern oder einer Sorge von morgen. Wir sind unterwegs, ohne wirklich zu sehen, was es zu entdecken gäbe – in der Welt und in der Beziehung zu unserem Tier.

Tiere spüren das.
Sie registrieren feinsinnig, ob wir innerlich anwesend sind oder nur den äußeren Ablauf mitmachen. Und sie ziehen ihre Konsequenzen.
So wie wir das ja auch tun würden.

Das gilt übrigens nicht nur für Hunde.
Auch Pferde nehmen unsere innere Haltung sehr genau wahr.
Bei ihnen ist die Verbindung vielleicht oft körperlich enger – wir führen sie, reiten, versorgen sie. Doch wie oft sind wir wirklich im Vertrauen?
Wie oft sind wir innerlich offen, neugierig, zugewandt – anstatt in Gedanken oder in der Sorge um das, was nicht rund läuft?

✨ Vielleicht magst du dir beim nächsten Spaziergang oder Stallbesuch ganz bewusst vornehmen:
Heute gehe ich wirklich mit dir.
Ich sehe dich. Ich höre dich. Ich bin da.

Solche kleinen Momente können Wunder bewirken.
Denn Tiere sind jederzeit bereit, mit uns in Verbindung zu gehen – wenn wir uns wirklich einlassen.
Nicht aus Pflichtgefühl. Sondern aus echtem Dasein.

Von Herz zu Herz,
Tanja