Hast du dich schon einmal gefragt, was dein Tier eigentlich denkt, wenn du gestresst, traurig oder angespannt bist?
Unsere Tiere nehmen unsere Emotionen intensiver wahr, als wir oft glauben. Sie spüren, wenn wir unruhig sind, wenn uns etwas beschäftigt, wenn wir uns freuen oder Sorgen machen. Doch sie wissen nicht immer, warum wir so fühlen.
 
Eine Klientin und Freundin erzählte mir kürzlich von ihrem Hund, der sich seit einiger Zeit irgendwie „anders“ verhält. Sie sind mitten im Umzug, und sie hat ihm erklärt, warum sie umziehen, was das bedeutet und was auf ihn zukommt. Doch trotzdem wirkte er durcheinander, irgendwie „off“.
 
Was sie nicht bedacht hatte: Ihr Hund spürt all ihre Emotionen – aber er kann sie nicht einordnen.
Er nimmt wahr, dass etwas im Umbruch ist. Er merkt die Traurigkeit, das alte Zuhause zu verlassen. Er fühlt den Stress, die Anspannung, die Organisation, die To-Do-Listen. Aber ihm fehlt das „Warum“. Die plötzlichen Stimmungsschwankungen und intensiven Gefühle seines Menschen verwirren ihn.
 
Und genau das passiert nicht nur bei einem Umzug – sondern in so vielen Bereichen unseres Lebens.

  • Dein Tier spürt deinen Ärger nach einem stressigen Arbeitstag, aber es weiß nicht, dass es an einer schwierigen Kollegin liegt.
  • Es nimmt deine Unruhe wahr, wenn du auf eine wichtige Nachricht wartest, doch es kann nicht einordnen, warum du plötzlich so angespannt bist.
  • Es merkt deine Unsicherheit, wenn du eine große Entscheidung treffen musst, aber es versteht nicht, was genau dich zögern lässt.

 
Wir denken oft: Ich habe es meinem Tier doch gesagt! Aber es geht nicht nur um die Fakten. Viel wichtiger ist es, dass wir unseren Tieren auch unsere Emotionen erklären. Warum sind wir gestresst? Was löst eine bestimmte Situation in uns aus? Warum fühlen wir, was wir fühlen?
 
Probier es doch mal aus!
Erzähl deinem Tier nicht nur, dass du heute einen anstrengenden Tag hattest – sondern auch, warum. Welche Gefühle hat es in dir ausgelöst? Was genau beschäftigt dich? Was bedeutet es für dich?
 
Du wirst staunen, wie aufmerksam und interessiert dein Tier reagiert.
Denn sie möchten uns verstehen! Sie möchten wissen, wie wir die Welt erleben, warum wir so empfinden, was uns bewegt.
 
Und weißt du was? Diese Art der bewussten Kommunikation hilft nicht nur deinem Tier – sondern auch dir.
Denn in dem Moment, in dem du deinem Tier erzählst, was dich bewegt, fängst du selbst an, mehr in dich hineinzuhören. Du erkennst klarer, was du fühlst und warum. Du reflektierst bewusster, was bestimmte Situationen in dir auslösen. Manchmal kommen durch diesen Austausch mit deinem Tier sogar Erkenntnisse, auf die du selbst gar nicht gekommen wärst.
 
 Es wird ein Gespräch – nicht nur eine Erklärung.
 
Alles Liebe für dich und deine Tiere
Tanja