Manchmal nehmen wir ein Tier auf, voller guter Absichten, voller Liebe – und doch läuft es anders als erhofft. Genau so war es in einem Gespräch, das ich vor einiger Zeit hatte.
Eine Hündin wurde zur Pflege aufgenommen, und seine neuen Menschen verliebten sich in sie. Sie wollten ihr ein stabiles Zuhause bieten, sie ankommen lassen und ihr ein glückliches Leben ermöglichen. Doch die beiden bereits vorhandenen Hunde waren von dem Neuzugang alles andere als begeistert.
Mit einem der Hunde gab es Streit – so heftig, dass die Menschen gut aufpassen mussten, um Verletzungen zu vermeiden. Der andere Hund zog sich immer mehr zurück, wurde still und in sich gekehrt. Und auch der Neuzugang selbst? Er war gestresst, fand keinen richtigen Platz, konnte sein neues Leben nicht genießen.
Im Gespräch wurde dann etwas Entscheidendes klar: Die neue Hündin brauchte ihre Menschen mehr als alles andere. Nähe, Aufmerksamkeit, Verwöhntwerden – das war ihre Welt. Andere Hunde sind ihr gar nicht so wichtig – im Gegenteil, sie bedeuten für sie oft Konkurrenz. Sie hatte das Gefühl, ihre Bedürfnisse verteidigen zu müssen, sich größer machen zu müssen, als sie eigentlich ist.
Und die anderen Hunde? Sie waren mit der bisherigen Konstellation zufrieden gewesen. Besonders eine der beiden vermisste die Zeit mit ihrem Menschen schmerzlich. Eifersucht machte sich breit. Sie hatte das Gefühl, nichts mehr richtig machen zu können – und wünschte sich wieder mehr Aufmerksamkeit.
Für alle Beteiligten war es eine belastende Situation – auch für die Menschen. Sie fragten sich, ob es wirklich das Richtige war, den Neuzugang zu behalten. Doch allein der Gedanke, sie weiterzuvermitteln, schmerzte sie. Sie wollten sie nicht im Stich lassen.
Als ich mit der Hündin sprach und sie nach seinen Wünschen fragte, wurde jedoch etwas sehr deutlich: Sie sehnte sich nach einem Leben als „Prinzessin“ – als Mittelpunkt einer einzigen Person, die sich nur um sie kümmert. Sie war den Menschen unendlich dankbar für die Chance, die sie ihr gegeben hatten, doch sie spürte auch, dass es nicht das richtige Zuhause für sie war. Und letztendlich waren alle Beteiligten nicht wirklich glücklich.
Nach unserem Gespräch fassten die Menschen sich ein Herz und suchten nach einer neuen Familie – offen, ehrlich und mit der Bereitschaft, das Beste für alle zu finden. Und es dauerte nicht lange, bis sie die perfekte Lösung fanden: Eine ältere, alleinstehende Dame, die sich genau so einen Hund wünschte. Der Umzug fand schnell statt – und schon bald kamen die ersten glücklichen Berichte: Zufriedenheit, Ruhe, Geborgenheit – für alle Beteiligten.
Ein Happy End, weil alle sich trauten, auf ihre Gefühle und die wahren Bedürfnisse zu hören.
Es kommt immer wieder vor, dass sich in einem Gespräch zeigt, dass es einfach nicht passt. Die Menschen fühlen sich dann oft verantwortlich, als müssten sie es irgendwie passend machen. Sie fürchten, versagt zu haben, wollen dem Tier keinen erneuten Umzug zumuten. Doch oft spüren die Tiere selbst, dass sie noch nicht bei ihrer endgültigen Familie angekommen sind. Sie lieben ihre Menschen – aber es fühlt sich noch nicht ganz richtig an.
Und wenn sich die Menschen das eingestehen und mit offenem Herzen nach einer Lösung suchen, dann findet sich ganz oft die wirklich passende Familie. Und am Ende sind alle glücklich.
Manchmal sind wir nur eine Station auf dem Weg eines Tieres. Sie sind dankbar, dass wir sie gesehen und uns ihrer angenommen haben – aber wir sind noch nicht ihr endgültiges Zuhause. Und das ist in Ordnung. Denn das Schönste, was wir für sie tun können, ist, ihnen zu helfen, ihren Platz zu finden.
Alles Liebe für dich und deine Tiere
Tanja
P.S.: Ein kleines Update zu meinem letzten Blogpost: Die drei Kater haben inzwischen eine wunderbare Entwicklung gemacht. Sie können nun wieder entspannt gemeinsam im Wohnzimmer liegen – etwas, das lange nicht möglich war. Es ist so schön zu sehen, wie sich durch Verstehen und energetische Arbeit das gesamte Miteinander verändern kann!