Wenn es unserem Tier nicht gut geht, es Angst hat oder wir von seiner schweren Vergangenheit hören, fühlen wir oft Mitleid und bedauern es. Das ist nur natürlich – wir sorgen uns um unser Tier, weil wir es lieben. Doch genau dieses Mitleid hilft ihm nicht und kann für unsere Tiere unangenehm sein. Viele Tiere haben mir bereits mitgeteilt, dass sie nicht bemitleidet werden wollen, denn Mitleid engt sie ein und unterstützt sie nicht.
Aber warum ist das so, und was wünschen sich unsere Tiere stattdessen?
Wenn wir mit unserem Tier leiden, fließen oft eigene Erfahrungen und Emotionen in unser Empfinden ein. Wir bewerten die Situation aus unserer Perspektive als Leid und nehmen an, zu wissen, wie es dem Tier dabei geht. Doch häufig ist das Erleben des Tieres ganz anders. Es bewertet eine Situation möglicherweise gar nicht als negativ oder empfindet sie weniger schlimm, als wir annehmen. Wenn wir in Mitleid gefangen sind, verschließt sich unser Blick für andere Wahrnehmungen.
Im Mitgefühl hingegen können wir wirklich verstehen, was das Tier fühlt. Indem wir uns auf das einlassen, was das Tier im Moment erlebt, sind wir in der Lage, es besser zu unterstützen. Wir geben ihm den Raum, seine Gefühle zu durchleben, und manchmal reicht allein das aus, um eine Veränderung herbeizuführen. Oder wir spüren, was dem Tier helfen würde und wie wir es aktiv unterstützen können.
Befreien wir uns von Mitleid, lernen wir oft eine neue Seite unseres Tieres kennen und können sogar von ihm lernen, wie man mit schwierigen Situationen umgeht.
Reflektiere einmal, in welchen Momenten du deinem Tier mit Mitleid begegnest, und versuche, stattdessen im Mitgefühl zu bleiben. Achte darauf, ob du dein Tier dadurch besser verstehen oder es besser unterstützen kannst. Wie immer freue ich mich, wenn du deine Erfahrungen mit mir teilst.
Alles Liebe für dich und deine Tiere
Tanja