Diese Woche durfte ich einen großartigen Hundemann auf einen kleinen Eingriff und die vorherige Untersuchung beim Tierarzt vorbereiten. Sein Mensch wollte sicher gehen, dass der Hund weiß, was geschehen wird und er sich nicht ausgeliefert und unwohl fühlt und somit vermeiden, dass er die Notwendigkeit sieht, sich verteidigen zu müssen.
 
Um das zu erreichen bin ich nicht sofort ins Thema eingestiegen und hab ihm erklärt, was passiert, sondern hab ihn erstmal gefragt, wie er sich körperlich fühlt. Welche Beschwerden hat er? Welche Einschränkungen sind damit verbunden? Ist es in der letzten Zeit schlimmer geworden?
So waren ihm seine körperlichen Probleme bewusst und auch ihm war klar, dass es erleichternd wäre, wenn sich daran etwas ändern würde. Erst dann habe ich begonnen zu erklären, dass dafür eine Eingriff beim Tierarzt geplant ist.
 
Sein Mensch hat vorher genau in Erfahrung gebracht, was gemacht wird, so dass wir es ihm detailliert erklären konnten. Und ihn dann auch für jeden Abschnitt fragen konnten, was er braucht, was es ihm erleichtern würde. So hat er sich gewünscht, dass er am Boden untersucht wird oder der Tisch nicht ganz so hoch eingestellt wird, so dass er das Gefühl hat, er kann runterspringen, wenn es ihm zu viel wird. Er wollte, dass sein Mensch ihn hält und nicht weitere Fremde. Wenn ihn nur die Tierärztin sanft untersucht, dann wäre das ok für ihn. Die Tierarzthelferin sollte bitte genügend Abstand halten und nur zum Anreichen näher kommen.
Auch die Narkose, was während des Eingriffs gemacht wird, wer ihn begleiten wird, was danach sein wird, wann es wieder Futter gibt, etc. haben wir ihm genau erklärt und er durfte Wünsche äußern.
Zum Schluss sind wir dann noch in das neue Körpergefühl nach dem Eingriff eingestiegen. Wie es sich anfühlen wird, wenn seine Muskeln entspannen können. So hat er sich dann schon richtig darauf gefreut und war dankbar, dass sein Mensch diese Möglichkeit gefunden hat.
 
Und es ist alles großartig gelaufen! Alles, was er sich gewünscht hat, wurde umgesetzt und berücksichtigt und so hat er ganz entspannt und kooperativ alle Untersuchungen mitgemacht. Und auch das Ergebnis ist großartig und er kann wieder lange Spaziergänge genießen und sich ohne Schmerzen bewegen.
 
Für unsere Tiere ist es sehr wertvoll, wenn wir sie nicht einfach beängstigenden und ungewohnten Situationen aussetzen, sondern ihnen erklären, was passieren wird. Und uns auch ihr Einverständnis einholen oder ihnen darlegen, warum wir aus unserer Sorge heraus, bestimmte Untersuchungen oder Operationen planen.
Ich unterstütze dich und dein Tier gerne dabei.
 
Alles Liebe
Tanja